Wir durften die letzten paar Tage in zwei Nationalparks verbringen und waren sehr gespannt auf die Natur, die Menschen und die Tiere. Zuerst waren wir auf ca. 1'000 M.ü.M. in Cambará do Sul und haben uns morgens, abends und auch nachts ein klein wenig den A**** abgefroren (bitte entschuldigt die Wortwahl, aber anders lässt es sich nicht beschreiben, teilweise fror unser Atem vor unserem Mund ein!). Zum Glück schien jedoch meistens die Sonne tagsüber, so dass wir Halstuch, Stirnband und Handschuhe gegen T-Shirt eintauschen konnten. Die Wege in die Parks waren für schweizer Touris und mit einem Fiat Uno nicht zu bewältigen, also mussten wir jeweils ein Taxi mit 4x4 organisieren. Einmal angekommen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: Canyons, Wasserfälle und Flüsse prägen die Umgebung. In Cambará do Sul konnten wir alles von oben betrachten und in die Canyons herunterschauen. Wir haben es sogar geschafft eine 40km lange Biketour ohne jegliche Panne (ausser 15 Hunde, die uns den Weg versperrten und ganz viel Umarmungen und Küsse von Nadine erhielten) zu bewältigen# fingerscrossed.
Unser zweites Ziel war Praia Grande - ein kleines Naturparadies. Hier haben wir die Gelegenheit genutzt, um die Canyons, Flüsse & Wasserfälle von unten zu betrachten. Drei tolle abenteurliche Ausflüge haben wir gemacht: Die erste war ein kleiner Ausritt mit Filipe und den Pferden Capitão & Pirata in den Canyon Malacara.
Als nächstes wollten wir mit den Bikes zum Wasserfall Cachoeira dos Ventura aber wisst ihr was - ein Bike hatte wieder einmal einen Platten. Also beschlossen wir den Weg zu Fuss zu machen. Der Wasserfall befindet sich auf einem privaten Grundstück und als Eintritt bezahlt man jeweils 20 Reais (ca. 4 CHF). Dies ist jedoch völlig in Ordnung, da diese Bauern neben den Bananenplantagen von diesm Geld leben. Als wir der Familie 50 Reais gaben (etwas mehr als üblich) erhielten wir als Dankeschön 2kg Bananen und machten uns mit diesen Prachtstücken auf den Heimweg.
Das dritte Abenteuer war die Wanderung "Rio do Boi", welche man nur mit einem Guide machen konnte. Der Weg führte uns durch den Canyon "Itaimbezinho" und wir mussten insgesamt 22x den Flus "Rio do Boi" (deshalb auch der Name der Wanderung) durchqueren. Es war ziemlich aufregend, denn das Wasser reichte zum Teil bis über die Hüfte und der Fluss hatte auch eine ziemliche Strömung. Unser Guide Gabriel hat unsere Gruppe von 5 Personen jedoch super professionell, sicher und mit ganz viel Humor durch die Wanderung geführt. Im Wald hatten wir sogar das Glück eine Schlange zu sehen :) Zudem durften wir dem letzten menschlichen Bewohner des Canyons begegnen, der just an diesem Tag (das tut er nur 1x im Monat) zu Pferde ins Dörfchen ging, um sich wieder mit Cachaça und Zigarren einzudecken (er lebt schon über 70 Jahre im Canyon).
Es waren sehr aufregende, interessante und schöne Tage in den Bergen Brasiliens und wir sind sehr dankbar, durften wir wieder vielen tollen Menschen begegnen. Beispielsweise dem Guide João Leiva, der uns im Hostel in Empfang nahm und eine wunderbare Seele ist!
Com muito amor,
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