Nach einer abenteurlichen Reise sind wir schlussendlich in Salta angekommen, wo wir die nächsten 7 Tage verbrachten. Salta ist eine wunderbare Stadt - viel Leben, viele Cafés und vorallem ein toller Ausgangsort, um die farbenfrohe Gegend zu erkunden.
Wir sind nicht gerade die "Vorausschauer", eher die "Drauflos-Reisenden" und so kommt es eben ab und zu vor, dass wir uns viel zu wenig informieren :) Salta war voll von Argentinos, da sie gerade 2 Wochen Ferien hatten und alle in den "warmen" Norden stürmten. Um den Inland-Tourismus nach der Pandemie wieder anzukurbeln hat die Regierung das Projekt "Pre Pago" ins Leben gerufen. Das heisst, wenn Argentinier in Argentinien Ferien machen, erhalten sie 50% der Kosten zurück, welche sie während den Ferien für Essen, Trinken und Ausflüge ausgeben können - nicht schlecht oder?! Aus diesem Grund waren aber leider auch alle Guías komplett ausgebucht, so dass wir unsere geplante 16-Tages-Wanderung nicht in Angriff nehmen konnten und auch keine andere Trekkings zur Verfügung standen (dies kommt davon, wenn man nicht vorausplant, dachten wir). Aber das war natürlich nur halb so schlimm, denn ungebunden zu sein, heisst auch spontan und flexibel die Pläne ändern zu können. So haben wir uns dazu entschieden zwei ober-touristische Ausflüge nach Cafayate und Cachi zu machen. Cafayate liegt in den Valles Calchaquíes und der Weg dorthin ist einfach nur atemberaubend. Nach jeder Kurve öffnet sich dir eine andere Landschaft: farbige Berge, rote Berge, grüne Berge und sogar lilafarbene Berge - einfach unglaublich! Diese Strecke ist ideal, um mit dem Velo oder dem Motorrad unterwegs zu sein. Der Ausflug hat sich schon einmal mehr als gelohnt, denn unsere Guía war unglaublich unterhaltsam und die Landschaft nicht von dieser Welt. Der zweite Ausflug nach Cachi, würden wir nicht mehr machen - zu lange im Auto und jeder Halt diente dazu etwas zu konsumieren. Aber immerhin konnten wir uns an die Höhe gewöhnen, da wir bis auf 4300 M.ü.M waren.
Nach Salta gingen wir in die Hauptstadt der Provinz Jujuy, nach San Salvador. Wir stellten uns ein grösseres Salta vor aber wir wurden etwas enttäuscht. Zum Glück diente dies nur als Zwischenstopp, um zum Salzsee "Salinas Grandes" zu gelangen. Die Salinas Grandes liegen auf 3350 M.ü.M und erstrecken sich über 212 km² - ubglaublich, dachten wir und sprangen vor Freude in die Luft (siehe Foto).
Unser letzter Ort in Nordargentinien war Tilcara. Ein kleines & charmantes Dörfchen mit vielen süssen Cafés und Restaurants - fast wie Salta, aber weniger kolonial. Hier fühlten wir uns sehr wohl, auch da unsere Freunde die Hunde wieder omnipresent waren :) In Tilcara haben wir noch einmal einen Anlauf gestartet, um ein Trekking mit einem Guía zu reservieren - und siehe da es hat tatsächlich geklappt (dachten wir). Um 06:00 Uhr morgens standen wir auf, um unsere Guía zu treffen doch es sollte nicht so kommen - sie hat am selben Morgen noch kurzfristig abgesagt...kein Problem, wir blieben positiv und nahmen die Zügel selber in die Hand :) Wir besuchten die "Quebrada de las señoritas" und durften uns spontan zu einer kleinen Reisegruppe dazugesellen. Die Reiseführerin war unglaublich! Sie wusste und kannte einfach alles. Man hatte das Gefühl, dass diese Landschaft karg, trocken und praktisch ausgestorben sei, aber nein nein nein. Jede ausgetrockene Pfanze hatte ihren Zweck, ob fiebersenkend, gegen Magenbeschwerden oder gegen Kopfschmerzen - hier werden keine chemischen Medikamente benötigt. Sie hat uns ebenfalls erzählt, dass sie die einzige Frau unter den Reiseführern ist und dies nicht von jedem akzeptiert ist - denn als Frau sei man ja viel zu schwach und würde die ganze Gegend mit dem Menstruationsblut verschmutzen.... (hat ein männlicher Guide zu ihr gesagt!!!!). Aber dies lässt sie kalt - sehr inspirierend & stark!
In Tilcara haben wir ebenfalls unseren ersten 4000er bestiegen - und das ganz alleine ohne Guide (wow, wir sind richtige Draufgänger). Bis zum Spitz war es ein toller Weg, aber danach wäre ein Guide hilfreich gewesen ;) Egal, dachten wir, wir haben ja maps.me :) Mit viel Vorstellungsvermögen haben wir unseren Weg gesehen. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nicht unser Weg war. So haben wir einen 1-stündigen Umweg auf uns genommen, um anschliessend wieder auf den richtigen Pfad zu gelangen. Mit Erleichterung, ein paar Kaktusstacheln in der Hand und viel Sonne im Herzen haben wir die Wanderung gemeistert.
Nach 2 Wochen Nordargentinien ging unser Bus von Purmamarca um 03:30 Uhr morgens Richtung San Pedro de Atacama, Chile. Adiós Argentina linda (selbstverständlich hat uns auch da noch ein Hund warmherzig verabschiedet).
Con mucho amor,
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