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  • AutorenbildJoël

Pura Vida - Part 2

Auf dem Weg nach Nicaragua, hat mir (Nadine) meine Cousine Debi erzählt, dass sie für 3 Wochen nach Costa Rica fliegt. Und wie es der Zufall so schön will, gehen wir durch Costa Rica zurück nach Panama und treffen Debi, Marvin, Meli und Andrin für 2 Tage in Tamarindo, Costa Rica. Die Reise von Playa Gigante in Nicaragua nach Tamarindo beginnt um 05:00 Uhr morgens. Wieso? Wenn man bereits etwas länger unterwegs ist, vergisst man plötzlich welcher Tag heute ist, dann vergisst man welches Datum heute ist und zum Schluss sind auch Feiertage ganz aus dem Gedächtnis gelöscht. Aus diesem Grund passieren wir die Grenze an Karfreitag. Ihr müsst wissen, dass die Osterwoche, genannt Semana Santa, die wichtigste Ferienwoche für Lateinamerikaner ist. Das heisst, man besucht Freunde und Familie, verbingt die ganze Woche oder das Wochenende am Strand und an den Grenzen ist die Hölle los. Denn die Leute, die in Costa Rica arbeiten besuchen ihre Familie in Nicaragua und umgekehrt. So wird uns erzählt, dass an der Grenze Wartezeiten bis zu 5-6h zu erwarten sind und wir am besten die Ersten sind, die die Grenze überqueren. Semana Santa wurde auch zu Semana Loca unbenannt - hunderte Menschen an der Grenze, am Strand, viel Alkohol und Partys, wo man nur hinsieht. Das können wir uns fast nicht vorstellen, also wollen wir uns das genauer ansehen.

Fast auf die Sekunde genau kommen wir also an der Grenze an und sind innerhalb von 20 Minuten aus Nicaragua aus- und in Costa Rica eingereist - geschmeidig wie ein Stück weiche Butter. Klar es hatte nach uns noch ein paar andere Menschen aber von 5-6h Wartezeit nichts in Sicht. Der Bus, der uns nach Liberia fährt, kommt erst in 2 Stunden aber hey, wir sind zumindest schon in Costa Rica. Ungewöhnlich für Lateinamerika ist der Bus überpünktlich und wir schnappen uns einen Platz und ab gehts nach Liberia, wo wir einen Anschlussbus nach Tamarindo haben. Die letzte Busfahrt kommt uns vor, wie eine Ewigkeit aber wir wollen uns nicht beklagen, denn wir haben einen Sitzplatz direkt am Fenster. Ein Mitfahter hat sich darüber beklagt, dass zu viele Menschen im Bus sind und bittet, dass keine mehr einsteigen sollen - in Nicaragua hätten bestimmt noch mind. 20 Menschen mehr reingepasst!

Um 17:00 Uhr ist es endlich so weit und wir können die 4 Herzensmenschen in die Arme schliessen. Wir freuen uns riesig Debi, Mave, Meli und Andrin zu sehen! Bei ein paar Bierchen dürfen wir von unseren Abenteuern erzählen und sie teilen mit uns ihre Ferien in Costa Rica und was so in der schönen Schweiz abgeht - einfach herrlich! Hier haben wir ausserdem die Semana Loca kennengelernt: noch nie haben wir sooooooooooo viele Menschen am Strand gesehen! Am nächsten Morgen war nicht so klar, ob viele noch oder schon wieder ein Bier in der Hand haben. Wir 6 entscheiden uns gegen das Bier und für einen feinen Brunch mit leckerem Kaffee. Wir verbingen den Tag gemütlich am Strand, sehen den Sonnenuntergang und geniessen zwei Znachts bevor wir uns wieder verabschieden müssen. Wieso 2 Znachts? Eines war einfach nicht genug... :) Die 4 Lieben fliegen am nächsten Tag zurück in die Schweiz und für uns geht es weiter nach Santa Teresa. Vielen lieben Dank für die schönen zwei Tagen mit euch. Wir haben so viel gelacht und die Zeit mit euch genossen! <3

Santa Teresa macht für uns einen "fancy" ersten Eindruck. Viele hippe und trendige Läden, Bars, Restaurants und Hotels. Es ist ein sehr internationales aber dennoch charmantes Küstendörfchen. Für uns vielleicht etwas zu trendig und zu wenig authentisch, dennoch geniessen wir die weiten Strände, die leuchtend farbenfrohen Sonnenuntergänge und das leckere Essen, was wir uns selber zubereiten. Wir treffen hier auch noch ein Gringo-Pärchen, welches wir auf Ometepe kennengelernt haben, Hannah und JT. Die beiden arbeiten remote und wohnen in Santa Teresa für ein paar Monate. Joël hat sich sooooo darauf gefreut, denn JT hat ihm erzählt, dass es hier ein Basketball-Platz hat und die beiden zusammen ein paar Körbe werfen können. 2x haben sie ihr Glück versucht und 2x war der Platz von einer Gruppe von Skatern besetzt. Leider muss sich Joël noch weiter gedulden, bis er wieder einmal einen Ball in einen Korb werfen kann... In Santa Teresa machen wir ausser Sport treiben, Baden, an unserem "Business" arbeiten (später dazu mehr) und essen nicht viel. Irgendwie macht uns die Hitze etwas Mühe. Es ist momentan ca. 35 Grad und in der Nacht kühlt es vielleicht auf 25 Grad ab. Wir wollen uns nicht beklagen, aber ständige Hitze ist nicht zu unterschätzen... :) Joël kann seine ersehnten Körbe leider nicht werfen, dafür kann ich wieder einmal etwas "Turn-Luft" schnuppern. Im Hostel bieten sie einen "Handstand-Workshop" an, den ich natürlich besuche. Es war super!

Wir freuen uns den hippen Ort Santa Teresa zu verlassen und in ein kleineres, angeblich authentischeres, Küstendörfchen nebenan zu gehen: Montezuma. Angekommen, wussten wir das ist unser Ort. Ein paar Häuser, 2-3 Hostels und nichts Weiteres. Um Montezuma herum gibt es Vieles zu erkunden: Wasserfälle, kilometerlange Strände, Inseln, Nationalpärke und und und. Wir haben leider nur 5 Tage Zeit, also "müssen" wir uns für ein paar Abenteur entscheiden. Am ersten Tag gönnen wir uns einen Sprung ins kalte Flusswasser und sehen den Ticos zu, wie sie sich aus 20 Metern Höhe in das Wasserfallbecken stürzen. Wir versuchen es natürlich auch, aber 4 Meter reicht uns bereits. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg nach Cabo Blanco. Cabo Blanco ist das erste in Costa Rica gegründete Naturschutzgebiet. Wir wandern ca. 5km durch den wunderschönen tropischen Wald bis wir das Meer erreichen. Weisse Steine und türkisblaues Wasser - einfach paradiesisch. Neben der schönen Vegetation sehen wir noch Affen und diese "Dinosaurier-Tierchen". Der Weg zurück ist etwas mit Steinen drin. Kopfschmerzen plagen uns und es fährt kein Bus mehr. Tja - dachten wir uns - wir sind ja Kämpfertypen. Also wandern wir die 9km zurück nach Montezuma...

Am nächsten Tag mieten wir ein paar Bikes und radeln zu einem Insel-Friedhof. Dieser Friedhof ist nur bei Ebbe zugänglich. Wir haben noch nie so einen schönen, friedlichen, grünen und paradiesischen Friedhof gesehen. Anscheinend wurde diese Insel bereits von den Indigenen als Ruhestätte genutzt. So gibt es noch heute Menschen, deren letzter Wunsch ist, auf dieser Insel begraben zu werden. Eigentlich ein wunderschöner Ruheort, wenn man bedenkt, dass man nicht immer zu Besuch kann. Das Besucherfenster öffnet sich bei Ebbe und schliesst sich bei Flut und die Verstorbenen können ungestört ihre Insel geniessen.

Am vierten Tag packen wir wieder unseren Wanderrucksack und machen uns auf die Suche nach dem Wasserfall "El Chorro". Dieser Wasserfall stürzt direkt ins Meer und die Wanderung dahin soll unglaublich sein. Und "unglaublich" ist noch untertrieben! Vorbei an einsamen Stränden, blauem Meerwasser und durch dichten Tropenwald erreichen wir el chorro. Es ist ein kleiner süsser und putziger Wasserfall, der ruhig und sanft in den tobenden Pazifik träufelt. Ich weiss, ich habe es schon sehr oft geschrieben in diesem Bericht aber es ist wirklich war. Die Strände rund um Montezuma sind einfach paradiesisch - heller Sand und türkisblaues Meerwasser. Wir verweilen eine Weile hier, knabbern unsere Snacks, retten ein paar gestrandete Fische und nässen uns im Meerwasser. Auf dem Rückweg beschenkt uns ein netter Mann mit 5 Mangos. Er erzählt uns, dass hier fast niemand durchwandert und er viel zu viele Mangobäume hat. Überglücklich nehmen wir sein Geschenk entgegen und essen bereits 2 auf dem Rückweg - lecker-schmecker!

Am letzten Tag wagen wir uns wieder einmal auf einen Touris-Ausflug auf die "Isla Tortuga". Wir sehen viele bunte Fische beim Schnorcheln, ein paar Delfine auf der Bootsfahrt und viele betrunkene Gringos am Strand der Insel. Leider ist es für unseren Geschmack zu wenig Schnorcheln und zu viel "am Strand chillen". Wir müssen uns wieder einmal eingestehen, dass solche Ausflüge doch nicht so unser Ding sind.

Mit einem Taxi-Boot machen wir uns am nächsten Morgen auf nach Jaco. Montezuma hat uns verzaubert und wir wollen eigentlich noch gar nicht los aber das nächste Abenteuer in Panama wartet auf uns! Costa Rica verabschiedet uns mit Delfinen und einem Hai und wir wissen schon jetzt, dass diese Küste in unseren Herzen tief verankert ist.


Con mucho amor,



 


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